Meditation

„Zu einem Mönch kamen eines Tages zwei Europäer, die ihn fragten: „Welchen Sinn siehst Du in der Stille und in der Meditation?“ Der Mönch war gerade mit dem Schöpfen von Wasser aus einer tiefen Zisterne beschäftigt. Lächelnd antwortete er seinen Besuchern: „Schaut in die Zisterne! Was seht ihr?“ Die Besucher blickten in die tiefe Zisterne. „Wir sehen nichts.“
Nach einer kurzen Weile forderte der Mönch sie wieder auf: „Schaut in die Zisterne! Was seht ihr?“ Die Leute blickten erneut in die Zisterne. „Ja, jetzt sehen wir uns selber“! Der Mönch sprach: „Schaut, als ich vorher Wasser schöpfte, war das Wasser unruhig. Jetzt ist das Wasser ruhig. Das ist die Erfahrung der Stille. Man sieht sich selber! Und nun wartet noch eine Weile.“ Nach einiger Zeit sagte der Mönch: „Schaut jetzt in den Brunnen. Was sehr ihr?“ Die Menschen schauten hinunter: „Nun sehen wir die Steine auf dem Grund des Brunnens.“
Da erklärte der Mönch: „Das ist die Erfahrung der Stille und der Meditation. Wenn man lange genug wartet, sieht man den Grund aller Dinge.“