Liebe Mitmenschen,

ihr wollt Freiheit? – Dann nehmt sie Euch!

Freiheit beginnt im Innen, in jedem Einzelnen selbst.

Passt auf, dass ihr Euch bei Euren Spaziergängen nicht schön geordnet von der Polizei durchs Dorf eskortieren lasst wie die Kindergartenkinder, die in Zweierreihen Händchen haltend hinter Ihrer Erzieherin herdackeln. Vielleicht wollen manche ja plötzlich in eine andere Straße abbiegen, wieder andere haben einen Impuls, in die entgegengesetzte Richtung zu laufen oder z.B. stehen zu bleiben. So, als wärt ihr tatsächlich alleine mit Eurem Hund oder Kindern unterwegs!

Geht NOCH MEHR in die EIGEN-Macht und EIGEN-VERANTWORTUNG und verliert Euch nicht wieder an andere, an eine vermeintliche Führung! Sonst lauft ihr Gefahr, ganz rasch wieder zu Lämmern in der Herde zu werden. So wird sich nicht WIRKLICH etwas verändern. Und ihr habt doch eigentlich längst die Schnauze voll und wollt, dass es aufhört, ODER???

Es mag ja sein, dass es ganz nett ist, auf ein paar Menschen zu treffen, die ähnlich denken, die sich genauso über andere Menschen und deren Verhalten aufregen wie ihr. Was für eine Wohltat! Da kann man sich danach wieder getrost auf sein Sofa legen — von einer Komfortzone in die andere— herrlich“! Und sich dabei auf die Schultern klopfen und sagen: „Ja, ich habe etwas getan!“ Und schön, zu sehen dass ich nicht alleine bin, manchmal kommt es mir schon so vor.

Doch ihr SEID allein! Und zwar jeden Tag Eures Lebens von Geburt bis zu Eurem Tod, seid ihr im Grunde All-ein.

Und wenn ihr dies als Geschenk nehmt, anstatt davor davonzulaufen wie der Hase vor dem Fuchs, dann kann ein Schuh draus werden. Und zwar einer der passt und bequem ist und Euch bis ans Ende der Welt trägt.

Also, zeigt Euch endlich. Zeigt Euch wirklich.

Hat Euer Arbeitgeber, der Schulleiter, die Kollegin oder wer auch immer, die Euren Standpunkt nicht versteht (welcher auch immer das sein mag), Euch schon wirklich kennen lernen und sehen dürfen?

Habt ihr ihm oder ihr gezeigt, wie es in Euch aussieht, haben sie Eure Verzweiflung, Euren wahren Zorn, Eure Trauer und Euren tiefen Schmerz, Eure Freude und Eure Liebe wirklich schon jemals wirklich sehen dürfen?

Oder sitzt ihr vor ihnen und tragt dieselben Masken wie sie, die sich meist aus einer Mischung aus Aggression, Angst und Schuldzuweisung speisen oder aber von vorgetäuschter Freundlichkeit?

Wie soll da etwas voran gehen? Wie soll Euer Gegenüber so an sein eigenes Mitgefühl und Verständnis erinnert werden, wenn er keine Chance dazu erhält?

Ihr seht, Freiheit beginnt im Innen.

Schaut es Euch an (die „Rede an den kleinen Mann“ von Wilhelm Reich ist aktueller denn je! Schaut Euch die Abbildungen im Buch an!), wo ihr Euch selbst geißelt, einsperrt und in Fußfesseln legt.

Geht auf die Suche nach der Ursache dafür. Vielleicht wart ihr immer ein liebes, freundliches braves Mädchen, das auf diese Weise wenigstens gelegentlich das Gefühl zu haben glaubte, geliebt und anerkannt zu werden? Da ist es nicht verwunderlich, dass es jetzt schwer fällt, als Erwachsener für sich und seine Bedürfnisse einzustehen, ggf. Kraft und Zorn im Kontakt zu zeigen und einzusetzen und auch mal sein Schwert zu zücken, wenn es die Situation erfordert.

Oder wart ihr eher der kleine Revoluzzer-Junge, der immer „dagegen“ war? Raue Schale, vielleicht auch überall mit viel Geschick und Schnelligkeit den Weg gebahnt, den Gegner überrascht, Hauptsache nicht mitgemacht? Und nun klappt das nicht mehr, weil die Macht eine Größe angenommen hat, derer ihr Euch noch nicht gewachsen fühlt? Dann ist es vielleicht an der Zeit, sich die Wunde anzusehen, die zu dieser „Taktik“ geführt hat. Weich zu werden, Tränen fließen zu lassen, sich zu öffnen.

Habt ihr wirklich alle Eisblöcke als Arbeitgeber oder Vorgesetzte gegenüber? Das glaube ich nicht. Und selbst wenn: jedes Eis schmilzt, wenn die Temperatur zu hoch wird. Und ihr wisst, wie die Temperatur ansteigen kann: Durch Liebe und Mitgefühl. Und zwar für Euch selbst.

Lasst Eure Inneren Kinder endlich frei und macht sie wieder handlungsfähig!
Sie werden Euch auf ewig dankbar sein.
Mit herzlichen Grüßen zu Beginn eines für Sie hoffentlich guten, freudvollen, lebendigen und tatkräftigen neuen Jahres!

Dr. Gerlinde Laeverenz-Foti
Dr. Michael Foti
Simon Graßl