Die Angst, etwas zu zerstören – wenn du dich nicht traust, du selbst zu sein
Vielleicht kennst du das Gefühl: Du willst etwas sagen, aber du hältst dich zurück.
Du willst ehrlich sein, aber die Angst, jemandem weh zu tun, hält dich davon ab.
Du willst Grenzen setzen, aber du fürchtest, dass dann alles auseinanderfällt.
Diese Angst, „etwas zu zerstören“, ist tief in vielen von uns verwurzelt –
und sie zeigt, dass in dir ein Teil lebt, der glaubt, dass Ehrlichkeit gefährlich ist.
🩶 Woher kommt diese Angst?
Diese Angst entsteht oft in der Kindheit.
Wenn du gelernt hast, dass Liebe an Bedingungen geknüpft ist („Ich bin nur liebenswert, wenn ich brav bin“),
dann entwickelst du früh das Muster, dich selbst zurückzuhalten, um „nichts kaputtzumachen“.
Das innere Kind in dir denkt:
„Wenn ich meine Wahrheit zeige, verliere ich Liebe.“
„Wenn ich Grenzen setze, werde ich bestraft oder abgelehnt.“
So entsteht der tiefe innere Konflikt zwischen Authentizität und Anpassung.
🔮 Was passiert, wenn du dich ständig zurückhältst
Wenn du aus Angst, etwas zu zerstören, deine Wahrheit nicht lebst,
zerstörst du langsam etwas anderes – dich selbst.
Du verlierst deine Lebendigkeit, deine Klarheit, deine Authentizität.
Du spürst innere Spannung, emotionale Erschöpfung, manchmal auch körperliche Symptome.
Denn dein Inneres weiß, dass du dich verleugnest.
Energie, die du aufwendest, um etwas zu „halten“, was nicht deiner Wahrheit entspricht,
zieht dich auf Dauer von dir selbst weg.
🌿 Die Wahrheit heilt – auch wenn sie zuerst weh tut
Ehrlichkeit kann kurzfristig wehtun, ja.
Aber sie schafft langfristig Heilung, Klarheit und Freiheit – für alle Beteiligten.
Manchmal muss etwas zerbrechen, damit etwas Echtes entstehen kann.
Das gilt für Beziehungen, alte Muster, Lebenswege – sogar für Identitäten,
die du dir aufgebaut hast, um zu überleben.
Es ist kein Zerstören.
Es ist ein Aufbrechen – damit das, was wahr ist, endlich sichtbar werden darf.
✨ Wie du mit der Angst umgehen kannst
1. Erkenne sie an.
Sag dir: „Ich habe Angst, etwas zu zerstören – und das ist okay.“
Diese Angst will dich schützen, nicht blockieren.
2. Fühle statt zu fliehen.
Nimm die körperliche Reaktion wahr: Druck in der Brust, Enge im Hals, Zittern.
Atme durch, statt zu erstarren.
So gibst du deinem Nervensystem das Signal: „Ich bin sicher, selbst wenn ich echt bin.“
3. Sprich aus dem Herzen, nicht aus der Angst.
Wenn du deine Wahrheit teilst, tu es mit Liebe.
Nicht um zu verletzen, sondern um dich selbst treu zu bleiben.
Sag z. B.: „Ich merke, das fühlt sich für mich nicht stimmig an“,
statt „Du machst alles falsch.“
4. Übe Vertrauen.
Was wirklich zu dir gehört, hält deine Wahrheit aus.
Was sich dadurch auflöst, war nie stabil – sondern gebaut auf Anpassung.
🪞 Reflexionsfragen
• Wo in meinem Leben halte ich mich zurück, um etwas nicht zu zerstören?
• Was wäre das Schlimmste, das passieren könnte – und was wäre das Wahrhaftigste?
• Welche Wahrheit in mir drängt schon lange danach, ausgesprochen zu werden?
💫 Fazit
Die Angst, etwas zu zerstören, ist in Wahrheit die Angst vor Veränderung –
vor dem Moment, in dem du aufhörst, dich kleinzuhalten.
Doch das, was echt ist, wird durch Wahrheit nicht zerstört –
es wird gereinigt, geklärt und gestärkt.
Alles andere darf sich lösen.
Denn Zerstörung ist oft nur der erste Schritt der Schöpfung. 🌹
Text: Lucie Schöne (Seelenverbindungen verstehen und deinen Selbstwert stärken)